1. TTSC-Lauf in Estenfeld am 25. - 26.01.2020
Auftaktrennen in der "Weißen Mühle"
Am 25./26.01. feierte die TTSC einen Traumstart in die neue Rennsaison 2020! Es war ein besonderes und bisher einmaliges Event, bei dem das Team vom MST Estenfeld Ralf Müller anbot, die Turnhalle der Weißen Mühle zu nutzen! Das Angebot nahm Ralf und die TTSC Crew dankbar an, denn aufgrund der Mithilfe der Gastgeber war der Aufwand vor allem durch den vom MST gestemmten Streckenaufbau und die Bewirtung um einiges kleiner. Die Fahrer meldeten sich schon Wochen vorher an, gab es doch seit 2 Jahren keinen Lauf mehr in der großen 3-fach Turnhalle auf dem schwarzen Teppich, der auch bei der Euro Touring Series (ETS) europaweit zum Einsatz kommt. Damit passte die Kombo ETS Teppich / ETS Reifen optimal, und es gab erwartungsgemäß nur Probleme mit zu viel als zu wenig Griff. Als Bonus wurde extra für dieses Rennen eine Gruppe FWD-Autos aufgestellt, also frontangetriebenen Tourenwägen. Das Reglement war eng angelehnt an die zur Zeit (europaweit) boomenden FWD Rennklassen von „Tonisport“ und der „RC-Kleinkram“ Serie. Die 11 Startplätze waren auch ruckzuck ausgebucht, haben doch einige Fahrer aus der Region mittlerweile so ein schön anzusehendes und technisch hochaufwändiges Car. Die Ride Reifen, welche auf „echten“ Speichenfelgen geliefert werden und eine Art „Semislick“ sind, wurden vom MST 2020 auch für die Funklasse als Einheitsreifen festgeschrieben. Das Grip-Niveau ist etwas niedriger als bei den den „Volante“-Reifen, die in der TTSC und STW zum Einsatz kommen, was aber in der Halle kein Nachteil war. Dafür konnte man im Fun auf das Präparieren der Reifenkanten mit Sekundenkleber verzichten. Ein Umkippen des Fahrzeugs wegen „Einhaken“ der Reifenflanke konnte noch mit dem richtigen Setup verhindert werden. Ganz anders wars in der TTSC. Alle Topfahrer kamen um ein Präparieren der Reifen nicht umhin, genau wie die TTSC-Minis, die wieder alle auf die recht weichen S-Grip Reifen setzten. Auf dem großzügigen Teppichareal legte der MST wieder ein ähnliches Layout wie vor 2 Jahren, was eine technisch anspruchsvolle Strecke bedeutete, die aber gleichzeitig einen Höllenspaß machte. Das und die Kontakte der MST Fahrer lockten auch Gastfahrer von weiter Weg an, so dass wieder einmal volles Haus mit 110 Anmeldungen vermeldet werden konnte!
STW:
In der schnellsten Klasse des Wochenendes bekam Lokalmatador David Kuschnarew Konkurrenz aus dem Tamiya Euro Cup, Klaus Waldmann war Ihm dicht auf den Fersen nach den Vorläufen. Mit Christian Drießle lief ein alter Bekannter aus München auf, der vor mehreren Jahren schonmal zu Gast in Estenfeld war. Für Ihn hieß es Premiere auf der Indoor- Strecke des MST. Für Ihn fing es gut an mit Platz 3 im 1. Finale, jedoch schaffte es Ralph Sittler einmal mehr den dritten Platz zu erkämpfen. Den ersten Platz sicherte sich aber mit 3 makellosen Runs David, der Klaus auf Platz 2 in Schach halten konnte.
FWD:
Die Bonus Klasse sorgte für spannende Augenblicke. Aufgrund der höheren Karosserien, nur einer angetriebenen Achse und des immensen Griffs auf der Strecke beschleunigten diese mittlerweile hochgezüchteten Boliden unglaublich gut, jedoch waren viele Autos an der absoluten Kippgrenze unterwegs. Das sorgte für spektakuläre Fahrten auf 2 Rädern und „realistische Abflüge“ wie bei den echten TCR-Autos. Ein gutes Setup war also alles. Bei den Karosserien gibt es mittlerweile eine ansehnliche Auswahl, und es waren viele verschiedene Im Einsatz. Sehr schön für die Zuschauer, zumal die immer noch sehr „scalig“ aussehen. Ohne das richtige Setup ging nichts, und einmal mehr war das am Besten liegende Chassis ein Awesomatix, der von David Kuschnarew pilotiert wurde. Speziell in seinem fehlerfreien 1. und 2. Finale gab er den anderen Teilnehmern keine Chance und fuhr ungefährdete Start-Ziel Siege ein. Das musste auch Gaststarter Ulrich Dinger einsehen, der sich im 1. Finale knapp Felix Schneider vom MST geschlagen geben musste. Er schaffte es jedoch, Felix in Lauf 2 mit knapp 2 Sekunden auf Distanz zu halten. Im 3. Finale entbrannte dann ein harter und noch knapperer Fight zwischen Felix und Ulrich, den Felix mit knapp 3 Zentel Rückstand verlor. Somit hieß es Platz 3 auf dem Podium für Ihn, hinter Ulrich und dem verdienten Sieger David!
Fun:
Die beliebteste Klasse des MST lockte beim Heimrennen satte 30 Startern an und zog damit an diesem Tag mit der TTSC gleich. Neue Motoren mit anderer Übersetzung, neue „Zoo- Racing“ Zodiac Einheits-karosserie und neue Reifen waren angesagt, dennoch gibt es 2020 noch eine Kulanzregelung für die Fahrer, die nicht so viel investieren wollten. Auch wenn es für die Rennauswertung einen vorher nicht kalkulierten Mehraufwand bedeuten sollte, sage ich hier als Betroffener Danke dafür. Der amtierende Meister Florian Steger leistete sich nach 5 Vorläufen keine Schwächen, jedoch musste er die Pole Position schließlich um einen Wimpernschlag an Steffen Köhler abgeben, den sein Doppelstart nicht zu stressen schien. Startplatz 3 sicherte sich am Sonntagmorgen Marc Häpp auf seinem brandneuen Tamiya 420, den er bisher nur einmal in Kissingen einsetzen konnte. Auf Startplatz 4 und 5 standen Matthias Raab und Ex-Fun Meister Roman Chwalczyk. Matthias fuhr aber außerhalb der Jahreswertung, da er noch auf eine alte Karo und den Ares 21,5t Motor zurückgreifen musste. In Lauf 1 und 2 konnte Steffen seine Quali-Zeit nicht verbessern, was Flo eiskalt ausnutzte. Er fuhr wie ein Uhrwerk und sicherte sich so den Tagessieg. Um Platz 3 entbrannte ein heißer Kampf zwischen Mark und Matthias, beide wurden je einmal dritter mit minimalem Abstand. Roman konnte erst in Lauf 3 seine beste Zeit setzen und wurde dritter. Matthias jagte Marc erbittert von Anfang an, machte dann jedoch einen Abflug an einem zu heftig genommenen Kerb und wurde mit einem Anschlussfehler durchgereicht. Am Ende sicherte Ihm die bessere Absolut-Zeit bei gleicher Punktanzahl den 3. Podiumsplatz hinter Flo und Steffen.
TTSC Mini:
21 Minis waren gemeldet, krankheitsbedingt reduzierte sich das Starterfeld aber auf 19 hochmotivierte Teilnehmer. Rolf Jacob kam scheinbar beim letzten Lauf 2019 auf den Mini Geschmack und war wieder voll dabei. Weiterhin wurden mit Stefan Klöpsch und Alexander Müller zwei hochkarätige Gäste aus dem Tamiya Euro Cup gemeldet. Technisch setzten fast alle auf den M07, außer Steffen Ferschke, Matthias Raab und Joe Leibold, die Ihre neuen M08 einsetzten. Und es ging nach den Vorläufen schon sowas von eng zu, dass nur 4 Sekunden Abstand im A-Finale Platz 3 bis 7 trennte. Das versprach heiße Kämpfe für die Finale. Pole Setter war Daniel Fischer, der leider krankheitsbedingt nach dem 1. Finale aufgab, nach dem er 4ter wurde. Startplatz 2 ging an unseren amtierenden Meister Steffen Köhler, der wie immer in Topform war. Von Rang 3 startete Steffen Ferschke, der seinen M08 immer besser im Griff hat. Beim letzten MCC Lauf in Bad Kissingen konnte er bereits den ersten Sieg feiern. In Lauf 1 fuhr er gleich seine schnellste Runde und schaffte als einziger 21 Runden, vor Stefan Klöpsch und Steffen K.. Doch dieser konterte prompt in Lauf 2 und verbesserte seine Vorlaufzeit nochmal um 1 Sekunde. Steffen F. blieb cool und hielt mit fast der identischen Zeit dagegen. Rang 3 ging diesmal an Stefan Klöpsch. Allmacht Steffen K. schlug In Lauf 3 nochmal zu, da Steffen F. sein Auto überfuhr und in Zweikämpfe mit Alex Müller und Matthias verwickelt wurde. Er rettete Platz 4 ins Ziel, Stefan schnappte sich Rang 2. Damit hieß es Steffen K. Vor Steffen F. und Stefan K. in der Mini Wertung.
TTSC:
Die TTSC Klasse war mit 31 Fahrern auch rappelvoll. Und obwohl Pascal Leibold fehlte, wurde es für Rekordmeister Daniel Fischer nicht langweilig. Er behauptete zwar die Pole Position, aber nur 3 Zehntel dahinter folgte Ihm unser Bester Jugendlicher, nämlich Paul Wiesner! Dessen Auto war am Samstag noch in desolatem Zustand und zu langsam, aber Sonntag morgen kam er richtig in Fahrt! So ging er im 1. Finale mit einem Super Manöver im Infield an Daniel vorbei, wurde jedoch bei einer Überrundung durch ein Missverständnis in die Bande gedrückt. Daniel siegte daher mit 22 Runden. Doch Paul nahm es wie ein Profi und behielt die Nerven: Er griff sofort wieder Daniel an im 2. Finale und schaffte es vorbei zu kommen und den Lauf heimzufahren! Respekt! Leider musste Daniel nach Lauf 2 aufgeben. Damit war klar, dass Paul eigentlich nur gewinnen musste, um insgesamt 2 Punkte zu holen. Aber er knackte dann sogar noch Daniels Bestzeit um 4 Sekunden. Hola! Ein längst überfälliger und verdienter Erfolg für den oft vom Pech verfolgten Paul. Und das, obwohl Papa Jochen an diesem Wochenende beruflich verhindert war und Paul nicht zur Seite stehen konnte. Rang 3 ging durch zwei konstante und sichere Läufe an unseren Jugendwart Michi Will, der sich eines stark auffahrenden Marco Kollmanns erwehren musste. Der wollte eigentlich gar kein TTSC fahren, aber da Sohn Lukas Fieber hatte, sprang er ein und bereute es nicht. TTSC Macher Ralf Müller fiel von Startplatz 4 kommend auf Rang 6 zurück, sodass Platz 5 an den 2. Jugendlichen Marius Wachtel ging! Hut ab vor unserem Rennnachwuchs! Alle detaillierten Einzel-Ergebnisse findet Ihr auf der neuen TTSC-Homepage.
Die TTSC Crew dankt allen Fahrern, dem MST Team und allen Helfern für ein ereignisreiches und spannendes Rennen, die gute Verpflegung und die genialen Rahmenbedingungen mit fertig aufgestellten Schrauber-Tischen und Stühlen. Wir sehen uns beim 2. TTSC Lauf im April bei der Eröffnungsfeier der Verkaufshalle von KFZ Weis, oder schon vorher beim MCC Bad Kissingen. So long,
Eure TTSC Crew
Hier die Ergebnisse des Rennes: