Gemischtes Wetter beim 4. TTSC-Lauf 2022 in Hassfurt
Am letzten Septemberwochenende 2022 hieß es für den TTSC Rennzirkus zurück nach Haßfurt zum ORF! Nach dem mehr als trockenen Sommer und einem ersten Kälteeinbruch sah es für Ende September schon wieder besser und wärmer aus. Trotzdem hatte der Berichterstatter himself das dumpfe Gefühl, dass es wieder mal ein Regenrennen in den Haßbergen werden könnte, wie der legendäre Lauf von 2018! Trotz dieser Aussichten meldeten sich ca. 40 Fahrer an und packten sicherheitshalber schonmal die Regenausrüstung ein!
Samstag war erstmal alles unspektakulär vom Wetter her und es wurde vom ORF gegrillt. Außerdem gab es wieder sehr gute Kuchen. Die Strecke war wie gewohnt bestens gesäubert und präpariert, alle kamen mit ausreichend Grip sofort klar, egal ob STW, Fun, Mini oder TTSC-Renner. Es ging in den ersten 2 Quali-Sessions am Samstag schon sehr eng zu, und die Polesetter am hießen Steffen Köhler in Fun und Mini, Damian Kratochwil in STW und Paul Wiesner in der TTSC.
Doch dann kam der Sonntagmorgen und der von manchen erwünschte, von anderen gefürchtete Regen! Während andere Rennserien nach der Fahrerbesprechung und einer Stunde Warten das Rennen abgebrochen hätten, sind die TTSC´ler, und der ORF zum Glück aus anderem Holz geschnitzt! Und obwohl man sich an so einem Tag natürlich manchmal fragt, warum man jetzt nicht daheim am wohlig warmen Kamin am Chillen ist, sondern bei mäßigen Temperaturen im Vollregen RC-Car fährt, möchte man am Ende des Tages die Erfahrung nicht missen! Warum? Weil es einfach tierisch Spaß macht, im Regen zu fahren. Es liegt nun mal nicht jedem und das übliche Fahrerfeld wird meist durcheinandergespült! Die alten Hasen, aber auch einige Youngster hatten Ihren Spaß, die Umstellung war schon deutlich bei den Vorläufen Sonntagmorgen. Doch gegen Mittag wurde es schon zusehends trockener, so dass die ersten A-Finale zwar noch nass waren, der 2 Lauf aber schon die ersten trockenen Stellen zeigte. Das dritte Finale war im Prinzip schon wieder ein Trockenlauf mit ähnlichen Zeiten wie Samstagabend.
Fun:
In Fun hatte es vor allem im 3. A-Finale den Anschein, dass der Vorjahreschampion Flo Steger und Marc Häpp Steffen Köhler noch den Schneid abkaufen könnten, da Sie in manchen Ecken leichte Vorteile zu haben schienen, jedoch hieß es nach 5 Minuten im 3. Finale wieder einmal Steffen first! Bitter für Marc, der den Sieg im 2. A-Finale errungen hatte, und im 3. Lauf nur ein paar Hundertstel langsamer war. Für Flo blieb an diesem Wochenende nur der 3. Platz.
STW:
In der STW war Damian Kratochwil am Sonntag der Konkurrenz einen Schritt voraus, doch um Platz 2 entbrannte ein superspannender Dreikampf zwischen Andi „10 o`clock“ Rosel, Lukas Kollmann und Birgit Wald, unserer RC-Car Späteinsteigerin vom MCC Bad Kissingen. Während Damian im 1. A-Finale sein Material nicht dem Wasser aussetzen wollte und sich den Tagessieg nur mit Lauf 2 und 3 sicherte, „battelten“ sich Andi, Birgit und Lukas alle 3 Finalläufe immer spannender! Respekt dabei an Birgit, die Ihren Boliden auch bei den sehr hohen Geschwindigkeiten in Haßfurt gekonnt auf Kurs hielt. Speziell im Infield konnte Sie Andi und Lukas immer wieder Druck machen. Trotz mehrerer Positionswechsel und 3 dritten Plätzen hieß es am Ende nur Platz 4 für Birgit. Aber Sie nahms gelassen und gönnte Andi Platz 2 und Lukas Platz 3.
TTSC-Mini:
In der TTSC-Mini liefen ganze 9 Fahrzeuge auf, mit 2 Neueinsteigern. Doch Steffen Ferschke fehlte zum Beispiel an diesem WE, weshalb es nicht zu einem Triumvirat des MST Estenfeld wie an Ihrem Heim Grand-Prix kam! Speziell im Regen , wo Steffen den Lauf gar nicht erst antrat, trumpften Joe Leibold und Matthias Raab auf und marschierten im supernassen ersten Finale nacheinander an Jochen „Yogi“ Stein vorbei und sicherten sich Platz 2 und 1. Doch dabei blieb es auch. Schon im 2. Lauf ging der Reifenpoker los, und Matze und Joe wechselten in letzter Sekunde auf Slicks, wie der wieder antretende Steffen und Yogi. Steffen ließ nichts anbrennen, und fuhr 2 fehlerfreie Start-Ziel Siege heim, Matthias und Joe haderten mit den Slicks und konnten nichts mehr gegen Steffen und Jochen ausrichten, je trockener es wurde. Damit hieß es am Ende des Tages Steffen vor Matze und Jochen, dem sein „schlechterer“ Regenlauf zum Verhängnis wurde und noch hinter Matthias landete.
TTSC:
In der TTSC war es erfahrungsgemäß immer spannend in Haßfurt: 28er Ritzel, 55er Hauptzahnrad und 16 turn Brushless Power lassen auch die einfach aufgebauten Tamiya TT-01 zu echten Geschossen werden! Ist die Strecke dann noch feucht, ist Spaß garantiert. Und dass 2 STW Fahrer wieder mal ein Gastspiel in der TTSC gaben, machte es umso spannender. Marco Wambach, der Tamiyas TT Linie nicht gerade ins Herz geschlossen hat, ist er doch Besseres mit „null Spiel“ gewohnt, zeigte sich im Regen mit seinem TT versöhnt. Er lieferte eine meisterverdächtige Vorstellung im Kampf mit seinem Vereinskollegen Jan Fuß im Kampf um Platz 2 im 1. A-Finale ab, aber Lukas Kollmann wollte da auch noch ein Wort mitrden. Dahinter zeigte Ralf Müller als „Alter Hase“, wie man im Regen TT01 fahren kann. Die Oberhand behielt jedoch nach zunächst hilfloser Pirouetten in den Vorläufen Paul Wiesner! Er hat mittlerweile einfach die Coolness, die Ihm vor 2 Jahren vielleicht noch den ein oder anderen Sieg gekostet hat. Mit anderen Reifen kam er so von der Samstags errungenen Pole Position aus wieder in die Spur und siegte am Sonntag in allen 3 A-Finalen! Platz 2 und 3 gingen letztendlich an Jan Fuß und Lukas Kollmann, die Marco Wambach am Ende knapp auf Platz 4 schieben konnten, obwohl er zweimal Dritter wurde. That´s Racing life, aber die Zuschauer kamen voll auf Ihre Kosten.
Technik:
Am Ende des Rennwochenendes war man geneigt zu behaupten, dass es der vermutlich nasseste Lauf in der mittlerweile 25-jährigen TTSC-Geschichte war. Und trotzdem gab es sehr, sehr wenige Ausfälle bei den Fahrzeugen. Speziell TTSC und Mini waren mit dem sensorlosen Carson Dragster 3 Set wirklich anspruchslos. Hatte man noch einen wasserdichten Empfänger, konnte man im Prinzip auf alle weiteren Schutzmaßnahmen verzichten. Wer Angst hatte, behalf sich mit Luftballons, Tüten, Regenhauben, Zewa und Wet-protect Spray!
Die Verpflegung des ORF half natürlich auch Sonntag die Stimmung hoch zu halten.
Zu guter letzt bleibt uns nur der Dank an Euch alle, die es riskiert und durchgezogen haben, sowie natürlich allen Helfern! Seid stolz auf Euch, dass Ihr es durchgestanden habt. Die TTSC-Crew ist dankbar für diesen spannenden und besonderen Lauf, den uns der ORF Haßfurt wieder einmal ermöglicht hat. Als kleine Belohnung und auch Versöhnung mit dem Klima sei allen Fahrern der nächste Lauf in Gemeinschaft mit dem MST Estenfeld empfohlen, wo es erstmals seit 2020 wieder heißt: Weiße Mühle, Schwarzer Teppich und Grip bis zum Umkippen! Wer könnte da nein sagen? Hoffentlich möglichst wenige!
Auf bald,
Eure TTSC Crew